Die Aufarbeitung der Hochwassersituation in Borgfeld Ende 2023. ist eines der Themen welches auf der Beiratssitzung behandelt wird. Wir wollen von den öffentlichen Stellen folgendes wissen:

 

Stadtverwaltung:

  1. Viele Bürgen haben eine effektive und unterstützende Kommunikationspolitik von offizieller Seite vermisst. In Situationen, in denen man den Kräften der Natur ausgeliefert ist, befördert die Gewissheit, gehört zu werden und schnell Antworten zu erhalten, die persönliche Resilienz der Betroffenen gegen solch dramatischen Ereignisse.
    1. Wurden Notfallpläne aktiviert und falls ja, wie wurden diese umgesetzt? Welche Verbesserungen können vorgeschlagen werden, um diese Prozesse effektiver zu gestalten?
    2. Gab es Probleme bei der Kommunikation mit den betroffenen Bürgern während des Hochwassers? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Kommunikation zu verbessern und die Öffentlichkeit besser zu informieren?
  • Gab es eine präventive Info an die Bewohner bevor es zum Notfall kam, in dem z.B. bei steigenden Pegeln die Wasserstandsmeldungen mit einem Forecast kommuniziert wurden? Ist eine solche präventive Kommunikation im Alarm- oder Katastrophenfall zukünftig vorgesehen?
  1. Wie wird sichergestellt, dass betroffene Bürgerinnen und Bürger Zugang zu aktuellen Informationen, Ressourcen und Hilfsangeboten haben? Gibt es regelmäßige Updates über die laufenden Wiederherstellungs- und Unterstützungsmaßnahmen?
  1. Wie haben sich die Gebäude vor dem Deich während des Hochwassers verhalten? Gibt es bereits eine Erfassung der spezifischen Probleme oder Schäden, die durch das Hochwasser verursacht wurden?
  2. Inwiefern haben die bestehenden Bauvorschriften und Zonierungspläne dazu beigetragen, die Risiken für die Gebäude vor dem Deich zu minimieren? Gibt es mögliche Anpassungen dieser Vorschriften, um die Sicherheit dieser Gebäude zu verbessern?
  3. Gibt es Überlegungen die anfänglichen Soforthilfemaßnahmen für die von Hochwasserschäden betroffenen Bürger aufzustocken? Gibt es darüber hinaus weitere Programme oder finanzielle Unterstützung für die Wiederherstellung von beschädigtem Eigentum oder zur Deckung von Notfallausgaben?
  4. In welcher Form fand eine Abstimmung mit Anrainergemeinden flussaufwärts bei der Bewältigung der Flut statt. Gab es eine Koordination vor Ergreifen aktiver Hochwasserschutzmaßnahmen andernorts flussaufwärts, für die eine Auswirkung auf das Geschehen in Borgfeld anzunehmen war (z.B. das Öffnen von Schleusen)? Wenn nicht, warum nicht und wird dies dann für die Zukunft etabliert?

Deichverband:

  1. Die Deichpflege folgte bislang dem als erforderlich angesehenen Rahmen, wobei die Planungsrandbedingungen sich aus einer Fortschreibung der früheren Daten nach damaligem Stand der Ingenieurswissenschaft ergaben. Aus einer allgemeinkundigen Perspektive sind diese Prognosen mit dem fortschreitenden Klimawandel vielfach nicht mehr gültig. In der Regel sind Situationen weniger prognostizierbar, weisen größere Wahrscheinlichkeiten zu Extremwetterlagen auf und insgesamt sind die Extremwetterlagen von erheblich höherer Stabilität und halten Wochen statt wie früher Tage an.
    1. Wie hat sich aus wissenschaftlicher Sicht die Veränderung von Klimamustern auf die Hochwasserrisiken und die Belastung des Deichs ausgewirkt?
    2. Wie wird die zukünftige Deichpflege hierauf angepasst? Welche Prognosen und Szenarien für den Klimawandel werden bei der Planung und dem Management des Deichschutzes berücksichtigt?
  • Sind die zu erwartenden höheren Belastungen durch mehr/stärkere Hochwasser der Deiche schon in Erweiterungsplanungen eingeflossen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Deiche gegenüber den prognostizierten klimatischen Veränderungen zu erhöhen?
  1. Wie werden diese Prognosen in die Berechnungen und Entwürfe für den Deichbau sowie in die Risikobewertung einbezogen?
  2. Gibt es in Verbindung mit II. eine Investitionsabschätzung oder bereits -planung?
  3. Werden ökosystembasierte Ansätze wie die Wiederherstellung von Feuchtgebieten oder die Förderung natürlicher Überschwemmungsgebiete in die Deichschutzstrategien integriert, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken? Inwiefern können solche Ansätze zur Verbesserung der Deichstabilität und zur Reduzierung von Hochwasserrisiken beitragen?
  1. Wurde das Lesumsperrwerk jederzeit so gesteuert, dass der maximale Abfluss aus der Wümme gewährleistet war? Wie findet hier die Kommunikation statt, bzw. wer steuert diese Informationen?
  2. Gibt es die Möglichkeit im stadtbremischen Gebiet für die Wümme ein Rückhaltebecken zu schaffen?
  3. Bestand die Gefahr, dass die Wümme an anderen Orten z.B. Höhe Kreuzdeich über die Ufer tritt und wäre damit eine Überflutung in Borgfeld-West möglich gewesen?
  4. Wie hat sich die Integrität der Deiche während des Hochwassers bewährt? Gibt es Verbesserungsvorschläge für den Deichbau oder die Deichwartung, um die Effizienz der Hochwasserschutzmaßnahmen zu steigern?
  5. Inwiefern wurden die Deichschutzmaßnahmen aufgrund der aktuellen Ereignisse überprüft? Sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um den Hochwasserschutz zu verstärken?
  6. Inwiefern waren die Gebäude vor dem Deich in die Hochwasserpräventionsmaßnahmen und die Deichwartung eingebunden? Gibt es Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zwischen den Eigentümern der Gebäude und dem Deichverband zu verbessern?

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt:

  1. Sind Anpassungen an den Wasserstraßeninfrastrukturen notwendig, um zukünftige Hochwasserrisiken besser zu bewältigen?
  2. Welche Auswirkungen hatte das Hochwasser auf die Druckbelastung des Deichs durch das zurückgestaute Wasser? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Belastung auf den Deich und die angrenzenden Gebäude zu reduzieren?
  3. Gibt es mögliche Änderungen in der Wasserführung oder der Flussregulierung, die die Sicherheit der Gebäude vor dem Deich verbessern könnten?

Feuerwehr:

  1. Hat eine permanente Kommunikation mit der Betriebsstelle des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) stattgefunden? Wie hoch war hier die Vorwarnzeit für den Borgfelder Raum in Hinsicht auf vorbereitende Maßnahmen (Sandsäcke liefern, Strom abstellen. Straßen sperren etc.)?
  2. Welche Herausforderungen gab es bei den Rettungs- und Einsatzmaßnahmen während des Hochwassers? Welche Lehren können aus diesen Erfahrungen gezogen werden, um die Effizienz der Feuerwehreinsätze zu verbessern?
  3. Welche zusätzlichen Ressourcen oder Schulungen könnten erforderlich sein, um besser auf zukünftige Hochwasserereignisse vorbereitet zu sein?
  4. Wurde die Einrichtung der Einsatzleitstelle bei der Feuerwehr Borgfeld transparent in die Öffentlichkeit kommuniziert? Hatten Betroffene die Möglichkeit, die Einsatzleitstelle bei Hilfebedarfe niederschwellig zu kontaktieren?

Stromversorger:

  1. Wie hat das Hochwasser die Stromversorgung in der Region beeinflusst? Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um Stromausfälle zu minimieren und die Wiederherstellung der Stromversorgung zu beschleunigen?
  2. Sind Investitionen in die Strominfrastruktur erforderlich, um sie widerstandsfähiger gegenüber Hochwasserereignissen zu machen?
  3. Welche Auswirkungen hatte das Hochwasser auf die Stromversorgung der Gebäude vor dem Deich? Gibt es bereits eine Erfassung der spezifischen Probleme oder Schäden an der Strominfrastruktur in diesen Gebieten?
  4. Sind besondere Maßnahmen erforderlich, um die Strominfrastruktur in Gebieten vor dem Deich widerstandsfähiger gegenüber Hochwasserereignissen zu machen?

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